Schritt für Schritt zum Erfolg

Patrick Walter: “Man sollte das, was man tut, gerne tun. Das ist das A&O.”

Am 28. Februar hatte ich das große Vergnügen, mit Patrick Walter, dem Inhaber von Choco Del Sol zu sprechen. Es ging um seinen Weg zum Chocolatier und Aufbau von Choco Del Sol,um Themen rund um berufliche Herausforderungen und um Tipps für Zufriedenheit und Freude im Job. Viel Freude bei der Lektüre des sehr inspirierenden Gesprächs.

Sandra: Lieber Patrick, ich freue mich sehr, dass du dir die Zeit für unser gemeinsames Gespräch nimmst. Ich hatte ja das Glück, dich durch deinen Auftritt bei „Riverboat“ (MDR- 1. April 2022) im letzten Jahr kennen zu lernen. Die Sendung hatte mir meine Freundin empfohlen und ich war sehr begeistert. Zum einen war ich von eurer Geschichte und von deiner total sympathischen, authentischen Art begeistert! Ich war auch sehr begeistert davon, wie die Studiogäste die Schokolade restlos gegessen haben und dachte: ‚Das muss ich mir selber anschauen‘. In eurer Manufaktur auf der Rochsburg habe ich Schokolade gekauft und gemeinsam mit meinem Mann euren wunderbaren Abend „Gold der Maya“ besucht. So bin ich euer großer Schokoladen-Fan geworden.

Zu Weihnachten hatte ich ein paar Tafeln Schokolade verschenkt. Eine der Rückmeldungen einer Beschenkten ist Folgende:

‚Liebe Sandra, nachdem die Schokolade jetzt genüsslich verspeist ist, wollte ich mich nochmal bei dir bedanken. Das ist ja ein wahres Meisterwerk gewesen. So lecker! Vor diesem Schokoladen-Meister kann ich nur den Hut ziehen! Und danke, dass du mir so etwas Leckeres geschickt hast. Liebe Grüße….‘

Was sagst du dazu, Patrick?

Patrick: Vielen Dank. Also, ich bin begeistert. Ich freue mich natürlich, wenn unsere Produkte so gut ankommen. Das ist natürlich ein traumhaftes Kompliment.

Sandra: Warum schmeckt eure Schokolade so gut?

Patrick: Ich glaube, das ist ganz einfach zu begründen. Ein gutes Produkt geht immer mit guten Zutaten einher. Ich kann kein gutes Produkt aus einer schlechten Zutat herstellen. Ich kann aus einer guten Zutat ein schlechtes Produkt herstellen. So herum geht es, aber anders herum nicht. Also bei uns liegt das Hauptaugenmerk, und so haben wir unsere Manufaktur auch gegründet, auf unseren Rohstoffen. Unsere Zutaten sind weltweit die Besten. Das ist schon mal Nummer eins. Und was dann noch dazu kommt: Ja, es ist ein bisschen Feeling, es ist ein bisschen handwerkliches Geschick und es ist auch ein bisschen Liebe. Und wenn man das dann alles kombiniert, dann ist die Chance sehr groß, dass ein gutes Produkt rauskommt.

Sandra: Super. Und was ist denn deine Lieblingssorte?

Patrick: Wir haben ja in unserer Manufaktur nicht mit Schokolade, sondern wirklich mit unserem Rohstoff, mit dem Kakao, angefangen. Und deswegen sind meine Lieblings-Schokoladen immer noch die, die die Seele des Kakaos, also seine Aromen haben. Es sind die Sorten, die das, was Kakao wirklich ist, am authentischsten an unsere Kunden heranbringen. Und deswegen sind es oftmals dunkle Schokoladen, wo auch jemand, der kein Nerd ist (lacht), also sich nicht den ganzen Tag mit Schokolade beschäftigt, dann aber trotzdem spürt: „Mensch, das ist ein Kakao, der kommt offensichtlich woanders her…, diese Schokolade mit diesem Kakao…“. Ich möchte schon, dass man das spürt, auch wenn man jetzt nicht so ein ganz großer Kenner ist.

Sandra: Sehr spannend! In meinem Berufsleben, also in meiner Selbstständigkeit als Führungskräfte und Karrierecoach begleite ich Menschen dabei, die nächsten beruflichen Schritte mit Klarheit, Mut und Erfolg zu gehen. Und tatsächlich, seit ich euch und eure Geschichte kenne, also Peggy und deine wunderbare Schokoladen-Geschichte, bist du immer wieder Inspiration für meine Klienten und Klientinnen. Von daher freue ich mich sehr, wenn du noch einmal euren Weg beschreibst. Wie seid ihr zur Schokolade gekommen?

Patrick: Also zunächst einmal muss man sagen, dass wir Quereinsteiger sind. Wir haben früher nichts mit Nahrungsmitteln zu tun gehabt oder mit anderen Genussmitteln. Meine Frau und ich waren jedoch immer selbstständig und haben verschiedenste Projekte entwickelt und unterschiedliche Dinge getan. Und irgendwann, ich war schon über 40, meine Frau und ich sind mit dem Rad um die Welt gefahren, da ist uns die Schokolade buchstäblich über den Weg gelaufen.

Denn bei unserer Weltreise waren wir irgendwann in Mittelamerika rausgekommen und sind dort auf Kakaobauern gestoßen. Bauern, die auf eine sehr natürliche Art und Weise Kakao anbauen - und das auch schon seit Generationen. Die Mayas haben eine lange Tradition im Kakaoanbau. Die Bauern erzählten uns also ihre Geschichte und wir fanden das faszinierend. Bei der Verabschiedung, bevor wir dann mit unseren Rädern weiterwollten, hatten sie uns gefragt: „Wenn ihr irgendwann mal wieder in Europa seid, was macht ihr da beruflich? Oder wie geht es weiter?“ Und da haben wir gesagt (also es ist jetzt über 10 Jahre her): „Keine Ahnung, aber da wird sich schon wieder was ergeben, wie sich halt immer irgendwas ergibt.“ Und da haben sie uns dann gefragt: „Mensch, wollt Ihr nicht Kakaohändler werden?“. Und ich fand das absolut faszinierend.

Ich hatte mich dann schon so gesehen – mit einer Visitenkarte ‚Patrick Walter – Kakaohändler‘. Dazu ist es nie gekommen. Weder zu der Visitenkarte noch zu dem Kakaohändler. (lacht)

Wir hatten dann sehr schnell erfahren, dass es für diesen Kakao keinen Vertrieb in Europa gab. Es gab niemanden, der das Land Belize, aus dem dieser Kakao kommt, kannte. Und so haben wir uns gesagt: „Okay, dann fangen wir halt erst mal an als Ambassador, als Botschafter. Da war wirklich null Business-Idee dahinter. Wir wollten einfach den Kakao dieser Bauern in Europa bekannt machen, darüber sprechen und vielleicht andere davon begeistern.“ Wir wollen andere davon überzeugen, dieses Projekt zu übernehmen. Wir konnten es uns für uns selber gar nicht vorstellen.

Wir sind dann 2012 wieder in Deutschland gewesen und die Arbeit mit dem Kakao fing an. Wir hatten so viel Freude bei dieser Arbeit, erst mal den Kakao zu promoten, dann mit dem Rohstoff selber und hatten dann gesagt: „Komm, wir gehen einfach mal einen Schritt weiter, wir stellen Schokolade daraus her. Das ist so herrlich, das macht so viel Spaß. Jetzt versuchen wir mal, wie weit das gehen könnte.“ Immer noch ohne eine konkrete Idee. Es war halt immer noch so ein Projekt, das uns persönlich interessiert hat.

Sandra: Toll. Habt Ihr dann Ausbildungen gemacht und wie ging es weiter?

Patrick: Wir haben Leute gesucht, die Erfahrung auf dem Gebiet hatten und sind dann zu ihnen in die Lehre gegangen. Wenn man Schokolade herstellt und Kakao als Grundstoff bekommt, dann muss man rösten können. Das ist eine ähnliche Arbeit wie zum Beispiel die Kaffeerösterei. Also habe ich mich zum Kaffeeröster ausbilden lassen. Dann sind wir den nächsten Schritt gegangen, haben gesagt: „Okay, jetzt sind wir dort soweit. Jetzt brauchen wir jemanden, der uns zum Schokoladenmacher ausbildet.“ Dann haben wir das getan. Also, Schritt für Schritt.

Sandra: Wow. Also ich bin wieder total fasziniert. Im Gespräch mit Klienten sage ich gern, dass es Sinn macht, dem Glück immer wieder die Chance zu geben, ins Leben zu kommen. Ein gewisses Vertrauen ins Leben mitzubringen ist nach meiner Erfahrung und aus meiner Sichtweise zumindest recht hilfreich. Was hat Peggy und dich zurückblickend vorangebracht? Wie habt Ihr es geschafft, tatsächlich das, was du gerade beschrieben hast, Schritt für Schritt umzusetzen? Sodass Ihr heute da steht, wo Ihr steht und diese fantastischen Produkte produziert?

Patrick: Zunächst haben wir immer fest an uns geglaubt. So banal wie das klingt. Aber so ist es. Wir haben einfach geglaubt: wir schaffen das, wir können das machen, auch wenn wir Quereinsteiger sind. Ich meine, jeder fängt irgendwann mal an, seinen Beruf zu erlernen. Ob das mit 20 oder mit 40 ist, spielt meiner Meinung nach überhaupt keine Rolle. Irgendwann ist jeder mal an dem gleichen Punkt, dass er anfängt. Und wenn ich jetzt immer wüsste, wie das Ende wird, dann wären viele Anfänge wahrscheinlich überhaupt nicht getan worden. Deswegen haben wir uns gesagt: „Schritt für Schritt. Wir sehen einfach, wie weit wir kommen.“ Aber wir haben immer an uns geglaubt. Wir wussten, wir haben in unserer Vergangenheit verschiedene andere Projekte, bei denen wir anfänglich null Ahnung hatten, zur Reife gebracht. Und die sind auch alle erfolgreich gewesen. Da haben wir gesagt: „komm, wir versuchen das einfach mal“.

Wir haben die Zuversicht und das Vertrauen gehabt. Und dann haben wir auch gemerkt, wie viel Spaß uns die Arbeit macht. Das, glaube ich, ist ganz wichtig. Also das muss unbedingt dabei sein. Die Freude, dass das, was du tust, dich irgendwie berührt.

Dass es halt nicht nur ein Job ist. Wir sind der Meinung, es sollte dich schon im Idealfall auch persönlich ein bisschen berühren, dich mitnehmen, dass du stolz darauf bist, was du machst. Dass wenn mich jemand anspricht, so wie du mich ansprichst, dass ich gerne darüber rede. Und nicht antworte: „Ja da ist Arbeit. Aber lass uns mal über was anderes reden; ich fahre auch gerne Fahrrad…. „. Also das sollte auf jeden Fall dabei sein. Ich weiß nicht, ob man das forcieren kann oder ob einen das auch ein bisschen finden muss. Wer jetzt nicht gerne mit Lebensmitteln arbeitet, sollte vielleicht keine Schokolade herstellen (lacht). Man sollte auf jeden Fall das, was man tut, gerne tun. Das ist das A & O.


Sandra: Das Nächste, was mich begeistert und ich spannend finde: Ihr macht nicht nur die guten Produkte, die Rohstoffe werden auch noch mit dem Segelschiff gesegelt. Wo finde ich denn das noch, dass die Kakaobohnen nach Europa gesegelt werden? Wahrscheinlich nur bei euch. Wie kamt Ihr dazu?

Patrick: Das hängt eigentlich ein bisschen mit der vorhergehenden Frage zusammen. Wir wollen das, was wir tun, so schön wie möglich machen.

Aus zwei Gründen: Einmal für euch als Kunden. Ihr sollt natürlich das schönste Gefühl haben, wenn Ihr ein Stück unseres Produktes genießt. Aber natürlich auch bei uns. Wir wollen wirklich Spaß haben. Wir wollen Zufriedenheit haben. Wir wollen ein reines, gutes Gewissen haben bei dem, was wir tun. Wir wollen also nicht jetzt hier oder in den Medien irgendwas sagen und dann ist es im Alltag anders.

Wir wollen, dass es uns zu jeder Zeit jeder ansprechen kann. Sodass wir immer die gleiche klare Aussage treffen und das gleiche im Herzen haben. Wir haben ein wirklich schönes Produkt. Ein schönes Produkt geht aber nicht erst beim Genuss los. Es beginnt schon vorher. Nämlich: Wie wird es angebaut? Wir haben diesen sehr guten Bio-Kakao von Anfang an gehabt. Es ist ein Anliegen unserer Manufaktur, dass wir, auch wenn das Wort oft benutzt wird, mit unseren Produkten nachhaltig sind.

Wir wollen mit unseren Produkten auch niemandem wehtun; euch schon gar nicht als Kunden. Wir wollen nicht, dass Ihr dick werdet. Unsere Schokoladen haben auch keine Allergene. Sie sind rein und pur, sodass jeder sie genießen kann.

Wir wollen auch Spaß und ein reines Gewissen bei der Herstellung haben. Da hatten wir uns also überlegt: „Genuss ist da, das haben wir. Das Produkt ist cool. Das stellen wir so gut wie möglich her. Dann wird es verpackt. Okay, ist die Verpackung umweltfreundlich? Ist die kompostierbar? Wo kommt die Energie her?“. Das waren so unsere Themen.

Und dann ging es weiter: „Wie kommen die Rohstoffe zu uns?“. Wir sind also Schritt für Schritt vorgegangen und haben versucht, jeden Teil dieser Produktion so optimal, so korrekt wie möglich zu betreiben. Und damit waren wir irgendwann beim Thema Transport. Wie kommen die Dinge zu uns? Es kann ja nicht sein, dass man diese mit einem Schwerlast-Diesel-Schiff transportiert. Und dann haben wir dank dem Zufall von diesem Segelschiff-Projekt erfahren. Es gibt tatsächlich nur ein Segelschiff in Deutschland, dass rein mit Windenergie wirklich kommerziell transportiert. Da haben wir uns beteiligt. Und an der Entladung sind ganz viele Menschen beteiligt, die da richtig viel Spaß dran haben.

Sandra: Toll! Was sind eure Pläne für die Zukunft, für die nächste Zeit?

Patrick: Wir sind jetzt über 10 Jahre alt und trotzdem ist das kein Selbstläufer. Es ist schon jeden Tag noch eine Herausforderung, so einen kleinen Familienbetrieb am Laufen zu halten. Wir können uns ja nicht raus nehmen aus dieser Welt, aus dem was um uns herum jetzt passiert. Und wir müssen schon sehen, dass wir einfach auch dranbleiben. Das ist das Erste, diese täglichen Herausforderungen erst einmal zu bewältigen. Gerade jetzt mit den Themen Energiewende und Rohstoffpreisen. Es ist schon erstmal eine Herausforderung, da nicht unterzugehen, sondern weiter bestehen zu können. Dann schauen wir weiter - wie sehen in unserem Betrieb in der Zukunft? Was wird da passieren und was wird sich verändern? Und wie?

Wir haben es durch Corona beispielsweise mit dem Online-Business gemerkt. Wir hatten früher einen Webshop, weil alle irgendwie einen Webshop hatten. Wir haben uns gefreut, wenn da jemand bestellt hatte und das war es dann aber auch. Während Corona ist dieser Bereich so wichtig geworden. Sodass wir uns gesagt haben: „Okay, dann müssen wir jetzt dort auch mitgehen, damit wir als Kleinbetrieb weiter existieren können.“

Es ist schon eine große Herausforderung, abgesehen davon, dass wir natürlich immer neue Produkte entwickeln. Das ist sowieso immer so. Das ist halt nur ein Teil, um einen Betrieb am Laufen zu halten. Das andere sind die wirtschaftlichen Aspekte, die für jeden zählen. Wir können uns da ja auch nicht rausnehmen. Und sagen, so, wir machen was anderes, es macht einfach nur Spaß. Das geht halt nur als Hobby. Wenn ich das als Hobby machen würde, dann wäre das überhaupt kein Problem. Wenn Energie teuer ist, dann warte ich halt so lange bis sie wieder billig ist und mache dann weiter. Im Hobbybereich geht das. Wenn du eine Firma und vielleicht auch Mitarbeiter hast, dann ist das schon eine andere Sache. Das ist erst mal unser Hauptanliegen, dass es gut weitergeht. Und da sind wir jeden Tag dran.

Sandra: Du hast so schön beschrieben, wie viel Freude dir das alles macht. Aber natürlich gibt es auch die Herausforderungen, die du dargestellt hast. Wie schaffst du es, aufzutanken und wieder Kraft zu sammeln für die nächsten Schritte. Was ist dein Geheimrezept?

Patrick: Also mein Geheimrezept heißt Peggy, meine Frau. (wir lachen) Und es ist wirklich so, ich könnte das niemals allein. Also ich könnte es nicht, andere können das. Mein Weg ist ein anderer. Mein Weg geht gemeinsam mit meiner Frau und das ist schon die Hauptsache, wenn du jemanden hast, auf den du dich 100 % verlassen kannst. Es ist einfach unheimlich schön und es hilft sehr. Wenn du Zweifel hast, die natürlich kommen. Jeder hat mal Zweifel und jeder fragt sich: „Ist das der richtige Weg, auf dem du gerade bist?“ Wenn du da jemanden hast, der dich berät und zu dem du zu 100 % Vertrauen haben kannst, ist das eine super coole Sache. Und das ist ja auch die Stärke, denke ich, von Familienbetrieben, dass man den Rückhalt der Familie hat. Es ist ja nicht nur meine Frau. Es ist auch meine Schwägerin und meine Schwiegermutter; es ist ein Familienbetrieb. Und das ist in der Struktur, in der ich arbeite, wirklich die Hauptsache.

Sandra: Es gibt es Menschen, die zu mir kommen, die unglücklich im Jobs sind, die nicht so richtig wissen, wie es weiter geht. Bestimmt werden diese Themen auch an dich herangetragen, gerade weil du so viel Freude in deinem Job hast. Was kannst du Menschen empfehlen, die unglücklich sind, die nicht mehr so richtig weiterwissen?

Patrick: Also das erste ist natürlich eine Analyse. Wenn ich jetzt unglücklich bin, und das bin ich manchmal, dann muss ich mich fragen, warum ist das so? Das ist die Nummer eins und dann gehe ich immer so ran, dass ich erstmal bei mir selber schaue. Wenn mir kalt ist und es regnet, dann zieh ich mich warm an und dann ist es nicht mehr kalt. Also schauen, ob ich an den Dingen erstmal selber etwas ändern kann. Damit geht es immer los. Und oftmals kann ich das sogar.

Das ist dann die Stärke, die ich aus mir selber ziehe. Das hat sofort einen weiteren Effekt. Denn so merke ich, was ich selber für eine Kraft habe, mit der ich mich selber weiterbringen kann. Wenn ich dann feststelle, dass ich zum Beispiel nur bis zu einem gewissen Punkt komme, zum Beispiel in meinem Job, in meinem Beruf. Dann gibt es eine ganz einfache Maßnahme: „Suche die Veränderung! Hab keine Angst vor Veränderung.“ Man muss ja nicht gleich den Beruf wechseln. Vielleicht gibt auch in der Firma eine andere Aufgabe, die ich übernehmen kann, die mich viel glücklicher macht. Und auch wenn die vielleicht nicht so gut bezahlt ist. Wenn ich so gestresst bin, so überfordert bin mit dem, was ich mache, dann nehme ich mich einen Schritt zurück. Habe dann vielleicht ein bisschen weniger Geld, weil ich nicht mehr so viel Verantwortung habe. Aber ich fühle mich viel freier. Das ist dann wahrscheinlich genau das, was ich wollte.

Also: Keine Angst vor Veränderungen. Kurze Analyse - erst mal bei mir beginnen und dann denke ich, besteht auch eine große Chance, dass ich einfach zufriedener bin. Aber Veränderung muss es geben. Damit alles so bleiben kann, wie es ist, muss sich vieles ändern. Davon gehe ich jeden Tag aus. Nichts ist in Stein gemeißelt. Selbst das, was ich heute erzähle. Wenn sich morgen die Umstände ändern, dann ist es logisch, dann muss ich etwas ändern, vielleicht auch meine Ansichten überdenken. Ich kann doch nicht sagen, das war schon immer so und ich habe es schon immer so gemacht. Nein, wenn sich die Umstände ändern, dann muss ich darauf reagieren.


Sandra: Das ist spannend. Also, Patrick, ich danke dir ganz sehr. Ich hätte noch viele Fragen, aber ich weiß, du musst zurück in die Manufaktur. Oder nein, du willst zurück. Man spürt: Du musst nichts; du willst.

Patrick: Ich will Osterhasen machen. (lacht) Jetzt geht es in Richtung Ostern. Jetzt geht es gerade richtig los.

Sandra: Doch noch ein kleines Muss von mir 😉: Was ich allen Lesern auf jeden Fall empfehle, ist, euch am Wochenende auf eurer Manufaktur auf der Rochsburg zu besuchen und genüsslich Schokolade zu schlürfen und sich von eurem Weg inspirieren zu lassen. Es ist so schön bei euch.

Und ich wünsche dir, deiner Frau, deiner ganzen Familie und dem Team weiterhin alles, alles Gute. Und dass ihr weiterhin so wunderbare Schokolade produziert und damit mich und auch viele andere glücklich macht. Vielen Dank, Patrick.

Patrick: Vielen Dank!

Die Manufaktur findet Ihr hier:

Schokoladenmanufaktur Choco Del Sol

Schloßstraße 1

09328 Lunzenau

und online: www.chocodelsol.com